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Barbara M. Oechsler

Mai 2 | 15:41

Autorin, Trainerin für “Gewaltfreie Kommunikation”, Coach für “The Work”, Yogalehrerin

Ich habe sehr früh gelernt mich in die Gedankenwelt zurückzuziehen. Ich nehme an, zum Schutz, denn in meinem Elternhaus war einiges los. So sehr im Kopf zu sein und weniger im Körper führte dazu, dass ich mich mit vielen Gedankenkonzepten identifizierte und weniger aus meinem Bauchgefühl heraus handelte.

Ich wurde Versicherungskauffrau. Nach ungefähr 10 Jahren Berufstätigkeit, wollte ich etwas Neues probieren. In einem Büro sitzen und Versicherungskrams erledigen, das kann doch nicht schon alles gewesen sein. Ich ging mit 33 studieren – Informatik. Es dauerte genau 6 Semester bis ich innerlich zerbrach — genauer gesagt, zerbrach endlich der Widerstand gegen mich selbst.

Montagmorgen, ich sitze in der Vorlesung für theoretische Informatik. Vor mir liegen meine Notizen, und ich bemerke plötzlich, dass Regentropfen auf meine Unterlagen fallen. Ich wundere mich, gucke irritiert zur Decke. Ist  es möglich, dass das Dach undicht ist? Ich schaue wieder nach unten.
Tränen rollen über mein Gesicht und tropfen aufs Papier – ich weine – ich will hier weg.

Dieses Gefühl werde ich nie vergessen, als ich mich endlich hören konnte, mit dieser ganzen Not, die sich aufgestaut hatte. Ich hatte mich von Semester zu Semester gezwungen. „Das musst du schaffen“, „stell dich nicht so an“, „dein Bruder hat es schließlich auch geschafft“, „du kannst nicht abbrechen“, „was denken die Anderen“.

An diesem Vormittag konnte ich nicht mehr. Ich schlich mich aus der Vorlesung und kam nie wieder an die Uni zurück. Ich suchte mir nicht sofort etwas Neues. Ich war noch für ein paar Monate eingeschrieben und abgesichert. Also beschloss ich für einen Moment ohne Zukunft zu sein. Und dann passierte etwas Spannendes.

Zwei Tage später saß ich morgens vor meinem Laptop und begann zu schreiben. Ich schrieb und schrieb und war fasziniert von dem, was ich da las. Die Barbara, die ich bis dahin so erfolgreich unterdrückt hatte, brach aus mir heraus und erzählte ihre Geschichte. Ich vergaß die Zeit. Ich war so inspiriert, fühlte mich so wohl und sicher, dass ich in kürzester Zeit 18 Seiten geschrieben hatte. Ich wusste es damals noch nicht, aber ich hatte gerade das erste Kapitel von meinem Buch geschrieben.

Die nächste Stationen:
Der Besuch eines Einführungs-Wochenendes für gewaltfreie Kommunikation ließ mich  zunächst sprachlos zurück. Auf die Frage welche Gefühle und Bedürfnisse ich habe, hatte mein Verstand nicht so schnell eine Antwort gehabt.

Es folgte das Jahrestraining für die “Gewaltfreie Kommunikation” und die Ausbildung zum Coach für “The Work” von Byron Katie. Inzwischen bin ich Yogalehrerin und genieße sehr, was ich tue: Menschen dabei zu unterstützen sich selbst zu hören, zurück in ihren Körper zu finden und sich mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen zu verbinden.

Ihre Bücher:
Reimweise auf die Heimreise 
Rosali am Nachmittag: Novelle

Details

Datum:
2. Mai 2024
Zeit:
15:41

Veranstalter

Telefon:
0172-284 58 37
E-Mail:
b.m.oechsler@gmx.de
Veranstalter-Website anzeigen

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Datum:
2. Mai 2024
Zeit:
15:41

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Telefon:
0172-284 58 37
E-Mail:
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